Firmengründungen 2018 in der Schweiz – knapp am Rekord vorbei
Im vergangenen Jahr gab es schweizweit 43.220 neue Einträge im Handelsregister. Das waren zwar geringfügig weniger als im Rekordjahr davor, aber es kann immer noch von einer guten Konjunktur gesprochen werden. Sehr unterschiedlich ist allerdings die geografische Platzierung der Neugründungen. Nicht in jedem Kanton konnte der gute Trend fortgesetzt werden.
Starke Unterschiede der einzelnen Kantone
Schaut man sich die einzelnen Kantone an, wird schnell deutlich, wie sehr die Zahlen voneinander abweichen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang allerdings, dass die Prozentzahlen nicht losgelöst betrachtet werden, sondern in Verbindung mit den absoluten Zahlen. In den Grossregionen Ostschweiz, Espace Mittelland und Zürich gab es etwas weniger Neueintragungen, während in anderen Gegenden deutlich mehr Firmen gegründet wurden. So konnte die Zentralschweiz ein Plus von 11 % verzeichnen, während es in der Nordwestschweiz gerade mal ein Prozent und in der Südschweiz 2 % an Neueintragungen gab. Die meisten Firmengründungen gab es im Kanton Zug mit 25 %. Zweistellige Zahlen könnten ebenfalls die Kantone Appenzell Ausserrhoden mit 18 %, Uri mit 16 % und Glarus mit 13 % verzeichnen.
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Beliebtheitsskala unterschiedlicher Rechtsformen
Seit vielen Jahren ist die GmbH eine der beliebtesten Rechtsformen in der Schweiz. Immerhin beträgt ihr Anteil an den Unternehmen 38,5 %. Ganz dicht auf liegen die Einzelfirmen mit einem Anteil von 32,8 %. Diese Zahlen stammen aus der Neugründungsanalyse des Institutes für junge Unternehmen aus dem vergangenen Jahr. Mit 20 % liegt auch die Aktiengesellschaft im oberen Bereich der Neugründungen. Kollektivgesellschaften haben gerade mal einen Anteil von 3 %. Laut des IFJ konnte die GmbH 4 % zulegen und bei der Aktiengesellschaft waren es 2 %.
In Zahlen ausgedrückt gab es allein von Januar bis Juni 2018 4439 neue Einträge bei den Aktiengesellschaften, 8550 Neugründungen bei den Gesellschaften mit beschränkter Haftung und 7284 Neugründungen von Einzelfirmen. Die Kollektivgesellschaften haben in dieser Zeit ein Plus von 682 Einträgen zu verzeichnen. 1292 Neugründungen gab es bei verschiedenen anderen Unternehmensformen. Damit haben alle Unternehmensformen im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Jahres 2017 entweder ein Plus zu verzeichnen oder zumindest die gleiche Anzahl. Die einzige Ausnahme bilden die Kollektivgesellschaften, die einen Rückgang von 4 % zu verzeichnen haben.
Die 3 beliebtesten Rechtsform bei den Firmengründungen in der Schweiz im 2018:
- Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) 38.5%
- Einzelunternehmen 32.8%
- Aktiengesellschaft (AG) 20%
Die Wirtschaftsstimmung ist ausgezeichnet
Insgesamt ist die Stimmung bei den Neugründern ausgezeichnet, auch wenn es starke regionale Unterschiede gibt. Aufgrund der Struktur der einzelnen Kantone sind diese Verteilungen aber keine grosse Überraschung. Die meisten Firmen wurden mit einem Anteil von 65,75 % in der Deutschschweiz gegründet. Das entspricht 13.762 Neugründungen. Mit einem weiten Abstand folgt die Romandie. Auf die Romandie entfallen 29,18 % der Neugründungen und das Tessin kann immerhin noch 5,06 % der Neugründungen für sich verbuchen.
Schaut man sich die Zahlen genauer an, fällt auf, dass die Einzelunternehmen zwar immer noch auf Platz zwei nach der GmbH stehen, allerdings zugunsten der AG ein wenig an Prozenten verloren haben. Dass die Aktiengesellschaft in der Beliebtheit zunimmt, liegt vor allem an der Art der Haftung. Aktiengesellschaften haften nicht mit ihrem Privatvermögen, sondern mit ihrem Betriebsvermögen.
Allgemein lässt sich abschliessend sagen, dass die Überlebensraten der neu gegründeten Unternehmen sehr gut sind. Rund 83 % aller neu gegründeten Unternehmen sind ein Jahr später immer noch aktiv. Die Überlebensraten richten sich häufig aber auch nach dem Wirtschaftszweig. So sind Unternehmen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen meistens langlebig und bei Gastrounternehmen besteht im dritten Jahr laut Statistik nur noch jeder zweite Betrieb.