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Mehrwertsteuer (MWST) in der Schweiz: Änderungen und Auswirkungen der Teilrevision 2025

Die Mehrwertsteuer (MWST) ist eine der wichtigsten Einnahmequellen des Schweizer Staates. Zum 1. Januar 2025 tritt eine Teilrevision des MWST-Gesetzes in Kraft, die zahlreiche Änderungen mit sich bringt. Diese Revision zielt darauf ab, das bestehende System zu modernisieren, die Rechtssicherheit zu erhöhen und gewisse Schwachstellen im aktuellen Gesetz zu beseitigen. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, welche Neuerungen auf Unternehmen zukommen und welche Auswirkungen diese Änderungen haben können.


1. Hintergrund der Teilrevision

Die letzte größere Änderung des MWST-Gesetzes erfolgte 2018. Seither haben sich sowohl die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als auch die Herausforderungen im internationalen Handel gewandelt. Zudem wurden Schwachstellen im bisherigen Gesetz identifiziert, die nun korrigiert werden sollen. Die Teilrevision 2025 wurde durch eine Konsultation mit Experten, Verbänden und Unternehmen entwickelt, um den Anforderungen der Praxis gerecht zu werden.


2. Die wichtigsten Änderungen im Überblick

a) Neue Schwellenwerte für die Steuerpflicht
Die Schwellenwerte für die obligatorische MWST-Registrierung wurden angepasst. Künftig werden Unternehmen mit einem weltweiten Umsatz von mindestens CHF 100’000 steuerpflichtig, sofern sie Dienstleistungen oder Lieferungen in der Schweiz erbringen.

b) Vereinfachungen für KMU
Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) wurden Vereinfachungen eingeführt, insbesondere bei der Abrechnungsmethode. Neu können KMU eine vereinfachte Pauschalbesteuerung wählen, die den administrativen Aufwand erheblich reduziert.

c) Digitale Dienstleistungen und E-Commerce
Die Regeln für digitale Dienstleistungen und den Online-Handel wurden überarbeitet. Insbesondere bei Lieferungen aus dem Ausland greifen neue Regelungen, um Wettbewerbsnachteile für inländische Anbieter zu vermeiden.

d) Anpassungen im Vorsteuerabzug
Die Regelungen für den Vorsteuerabzug wurden präzisiert, um die Rechtssicherheit zu erhöhen. Vor allem bei gemischt genutzten Leistungen (privat und geschäftlich) gelten neue Bestimmungen.

e) Erweiterte Meldepflichten
Unternehmen müssen künftig detailliertere Angaben in ihren MWST-Abrechnungen machen. Diese Änderung dient der Bekämpfung von Steuerbetrug und der Stärkung der Transparenz.


3. Auswirkungen auf Unternehmen

Erhöhter administrativer Aufwand
Auch wenn Vereinfachungen für KMU eingeführt wurden, bedeutet die Teilrevision für viele Unternehmen zusätzlichen Aufwand. Neue Meldepflichten und die Anpassung an die geänderten Vorsteuerregelungen erfordern eine Überprüfung bestehender Prozesse.

Chancen für Digitalisierung
Die neuen Vorschriften bieten gleichzeitig die Gelegenheit, interne Prozesse zu digitalisieren und zu automatisieren. Moderne Softwarelösungen können dabei helfen, die Compliance-Anforderungen effizient zu erfüllen.

Internationale Unternehmen
Für Unternehmen, die grenzüberschreitend tätig sind, können die geänderten Regeln für den E-Commerce und den Import von Waren erhebliche Auswirkungen haben. Eine rechtzeitige Anpassung der Logistik- und Abrechnungssysteme ist hier essenziell.


4. Was sollten Unternehmen jetzt tun?

  • Analyse der Änderungen: Überprüfen Sie, ob Ihr Unternehmen von den neuen Schwellenwerten oder Regelungen betroffen ist.
  • Prozessanpassungen: Passen Sie interne Abläufe und Softwarelösungen an die neuen Anforderungen an.
  • Schulungen: Informieren Sie Ihre Mitarbeiter über die relevanten Änderungen und deren Umsetzung.
  • Beratung: Ziehen Sie bei Unsicherheiten eine fachliche Beratung durch Steuerexperten in Betracht, um Fehler und mögliche Sanktionen zu vermeiden. Kontaktieren Sie uns jetzt.